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        Fliegeralarm auf dem Felde
          
        Hermann Schmidt war der Großspänner auf unserem Hof. Er  hatte unsere beiden Belgier Max und Liese als Gespann. Außerdem hielt mein  Vater noch 1 - 2 Gespanne Ochsen, die meist jung gekauft und angelernt wurden.
        Als mein Onkel Erich Bethmann in Hallendorf durch den Bau  der Hütte sein Land abgeben musste und er auf der Suche nach einem neuen Hof  war, bekamen wir 1941 von ihm einen Apfelschimmel. Die Liese verloren wir durch  Kolik und der Max war inzwischen zu alt geworden zum Arbeiten.
        So erhielten wir ein von der Wehrmacht ausgemustertes Pferd,  wir nannten es Lux, das mit dem Schimmel als Gespann gehen musste. Es mag  Frühjahr 1943 oder 1944 gewesen sein, als Großspänner Hermann Schmidt am  Salderweg beim Pflügen war. Plötzlich Fliegeralarm, Stabbrandbomben fielen vom  Himmel, steckten im Acker und brannten, ringsum Feuer.
        Hermann Schmidt konnte gerade noch die Pferde ausspannen,  als sie ihm durchgingen und in Richtung Hallendorf davon galoppierten. Dort  liefen sie die Hauptstraße entlang und   bogen eine Hofeinfahrt zu früh auf Müller Räkes Hof ein, wo sie bis zur  Abholung angebunden wurden. 
           
          Wahrscheinlich durch die Aufregung und das Feuer hat unser Schimmel  seinen ehemaligen Hof Bethmann, der genau dahinter lag, knapp verpasst. 
         
        Eigene Aufzeichnung von Ortsheimatpfleger Heinrich Hagemann 2004
         
       
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