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         Zur Mahnung für die junge Generation
                                  
          
        Künstlerische Kräfte  gestalten Ehrenmal um.    Würdige Gedenkstätte an der Kirche
                                                                                            Engelnstedt den 13. Dezember  1955 
           
          Zahlreiche Einwohner des kleinen Stadtteils Engelnstedt  hatten sich am Sonntag zur Weihe des neugestalteten Ehrenmals für die Toten  beider Weltkriege eingefunden. Der Feierstunde ging ein Gedenkgottesdienst  voraus, an dem fast die ganze Gemeinde teilnahm. 
        Ortsvorsteher Ritter, der sich ganz besonders für die  Umgestaltung des Ehrenmals eingesetzt hat, wies in seiner Ansprache auf die  Verpflichtung der Lebenden hin, die Toten dieser beiden furchtbaren Kriege  nicht zu vergessen. Aus dieser Verpflichtung heraus und als Mahnung für die  junge Generation hätte die Gemeinde dieses Ehrenmal gestiftet. Er verlas die  Namen der Toten beider Weltkriege, die auf Gedenktafeln verewigt wurden. Jeder  Name wurde von einem kurzen Trommelwirbel und einem Glockenschlag begleitet.  Mehr als fünfzig Mal erklang die Glocke von Engelnstedt zum Gedenken an die  Toten dieses Stadtteiles. 
        Auch Pastor Thies, der die Weihe des Ehrenmals vornahm, wies  auf die Bedeutung dieses Ereignisses für die Gemeinde und vor allem für die  Jugend hin. Er stellte seine Ansprache unter das Bibelwort "Zieh deine  Schuhe aus, denn hier ist heiliger Boden". Im Anschluss an die Ansprachen  legte Oberbürgermeister Rißling im Namen der Stadt einen Kranz nieder. Ihm  folgten die Vertreter des Ortsrates, der Vereine und Verbände sowie die  Angehörigen der Gefallenen. 
        Durch die gute Zusammenarbeit von Ortsvorsteher,  Denkmalskommission und Ausführenden hat die Gemeinde Engelnstedt eine würdige  Gedenkstätte geschaffen. Aus dem alten "Kulissen - Ehrenmal "wurde  ein  "Raummal", das nach den  Plänen von Gustav Hagemann, Professor Thulesius und Ilse Becher gestaltet  wurde. Das alte Ehrenmal war nur von einer Seite, von Süden zu betrachten,  wobei der Blick  auf eine schon arg  verwaschene Gedenktafel mit den Namen der Toten des ersten Weltkrieges fiel. Es  stand zwar schon in Mittelachse mit dem Kirchenschiff; aber es war gegen den  Hintergrund abgeschlossen. Der ganze Kirchplatz wurde nun in den Raum  einbezogen, und man merkt der ganzen Anlage die künstlerischen Kräfte an, die an  ihr geschaffen haben. Der Kirchhof wurde eingeebnet und mit einigen jungen  Linden bepflanzt, die später einmal einen schönen Rahmen für die Anlage abgeben  werden. 
        Ein neues Eingangstor zum Kirchhof wurde geschaffen, an dem  die Schmiedearbeiten vom Schmiedemeister Vasterling aus Engelnstedt ausgeführt  wurden. Die Kosten für die Umgestaltung des Denkmals hat die Gemeinde  Engelnstedt selbst aufgebracht. 
        In die nach Süden gerichtete Hauptseite des Ehrenmals in  Engelnstedt wurde ein  Relief von  Ilse Becher eingebaut, das drei trauernde  Gestalten zeigt. Die rhythmische Aufteilung der nicht naturalistisch  ausgeführten Arbeit wird durch drei Kreuze zu einem geschlossenen Ganzen  zusammengefasst. Die Figuren sollen nicht trauernde Eltern, sondern einfach  "Trauernde Gestalten" darstellen. An der Westseite wurde die erneuerte  Tafel mit den Namen der Toten des ersten Weltkrieges, an der Ostseite eine  Tafel mit den Namen der Gefallenen des zweiten Weltkrieges angebracht. An der  Nordseite steht die Inschrift "Den  Gefallenen zum Gedächtnis, den  Lebenden zur Mahnung". Die ganze Anlage wurde mit einem Plattenweg  eingefasst.
         
                                                                                                 Aus der Braunschweiger Zeitung  
          
         
        Ehrenmal  Südseite
         
         
        Ehrenmal  Westseite
         
        IHREN  IM  WELTKRIEGE   1914/1918
         
        GEFALLENEN   KRIEGERN  DIE  DANK-
         
        BARE  GEMEINDE  ENGELNSTEDT
         
        1915:  MAX  BUCHHEIM + FRITZ  BEHRENS + 
          KARL  RIECHER +   HERMANN  RAULS + 
          1916:  HERRMANN   ASSMANN + ALBERT 
          VAHLBERG  + WILLI  VAHLBERG + GUSTAV 
          ACHHILLES  + HERMANN  BEHRENS + HERMANN 
          ALMSTEDT  +  1917:   HERMANN  SANNEMANN + 
          OTTO  DROEGE + OTTO   KROME + ALBERT 
          EICKMANN  + 1918:  GUSTAV  HOFFMANN + 
          HEINRICH  ALMSTEDT + OTTO  ASCHE + 
          ERICH  EGGELING +   HERMANN  SANDER + 
          WILHELM  GIESELER + 1922: ALBERT  RIECHER +
         
         
          Ostseite  Ehrenmal
         
        1930  /1945
        1941:  GÜNTER  SPANDAU + 1942: 
          GUSTAV  SCHREIBER + ERWIN  PROBST + 
          WILHELM  EHLERS + GUSTAV  WELGE + 
          1943:  FRIEDRICH  KUNZELMANN + 
          ALBERT  HOLY + OTTO   GROTEFENDT + 
          GEORG  VASTERLING + HERBERT 
          SCHMIDT  +  ALBERT   VASTERLING + 
          WALTER  WEBER + 1944: HERBERT 
          WITTWER  +  HELMUT   KUCKLACK + PAUL 
          WISCHNEWSKI  + FRIEDERICH  BARTELS + 
          FRIED.  SCHRADER + GEORG  NITSCHKE + 
          ALBERT  BRUNKE + RICHARD  HÜBNER + 
          HERBERT  VOLKMER + EMIL  BENZ + 
          1945:  FRIEDR. SCHULZ + ERICH  BENZ + 
          PAUL  KOHLRUSCH +   ERNST  WALTER + 
          MARTIN  FRIEHMANN + GUSTAV  KROME + 
          ULRICH  EISENBERG + ALBERT  BROSS + 
          WALTER  GOLDBACH + FRITZ  SCHENKE + 
          GERHARD  GRAMMEL + GEORG  HOYER + 
          ALBERT  ASCHE + HEINRICH  WEBER +
         
         
          Nordseite  Ehrenmal
         
        DEN
        GEFALLENEN
        ZUM
        GEDENKEN
        DEN
        LEBENDEN
        ZUR
        MAHNUNG
          
         
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