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Der Spaß mit dem Schwänzchen
Bei uns wohnte Junglehrerin Waltraut Ehlers. Gerade an diesem Schlachtetag im Winter1946 hatte sie unseren neuen Engelnstedter Vikar Adolf Tegtmeier abends zu sich eingeladen. Er kam vornehm mit Hut und schwarzem Mantel und legte beide Sachen auf unserer Flurgarderobe ab.
Nach dem Mittag wurde das Schwein zum Zerteilen in die Waschküche geholt. Als erstes schnitt der Schlachter dem Schwein den Schwanz ab. Wir Kinder warteten schon gespannt auf diesen Moment, denn wir versuchten sofort, den Schwanz mit einer Sicherheitsnadel einem in unserer Nähe von hinten an die Jacke oder die Schürze zu hängen. War das gelungen, freuten wir uns spitzbübisch.
Und so kamen wir auf die Idee, Herrn Vikar Tegtmeier den Schweineschwanz an seinen schwarzen Mantel, der ja an der Flurgarderobe hing, zu heften.
Wir konnten es gar nicht abwarten, dass Herr Vikar ging. Doch schließlich sahen wir ihn mit dem baumelnden Schwänzchen am Mantel vom Hof gehen, ein riesiger Spaß für uns alle.
Ob ihn auf dem Nachhauseweg jemand mit dem Schwanz gesehen hat, habe ich nie erfahren.
Eigene Aufzeichnung von Ortsheimatpfleger Heinrich Hagemann 2004
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