Ortswappen
Wie kam Engelnstedt zu seinem Wappen ?
Auf Anregung des Ortsheimatpflegers Heinrich Hagemann trafen sich Anfang 2005 Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, des Sportvereins Schwarz-Weiß Engelnstedt e.V. und der Feldinteressentschaft.
Schon beim ersten Treffen waren sich die zehn Beteiligten einig: Wir versuchen zusammen mit der Engelnstedter Dorfgemeinschaft ein Wappen für Engelnstedt zu schaffen !
Bei den folgenden Treffen wurde der Heraldiker (Wappenkundler) Arnold Rabbow aus Braunschweig mit eingeladen und beriet uns tatkräftig. Schnell stand fest, dass viele Dinge in der Geschichte Engelnstedts nicht nur auf Engelnstedt zutreffen, sondern in den Chroniken vieler Dörfer zu lesen sind.
Das Engelnstedter Wappen sollte nicht nur die üblichen wohlbekannten Ähren, Pflugscharen, Kreuze und Symbole anderer Wappen enthalten. Ist es doch Sinn eines Wappens, möglichst unverwechselbar zu sein. Gleichzeitig aber auch klar und eindeutig in Farbe und Form.
Die verschiedenen Vorschläge von Herrn Rabbow wurden am 17. November 2005 auf einer Einwohnerversammlung kommentiert und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das oben abgedruckt Wappen wurde einmütig als Ortswappen für Engelnstedt angenommen und ist seitdem auch in den offiziellen Wappenregistern des Landes zu finden.
Begründung:
Der Entwurf macht deutlich, wie tief die geschichtlichen Wurzeln Salzgitters in die Vergangenheit zurückreichen, im Fall von Engelnstedt nicht weniger als 50.000 Jahre. In jener Zeit durchstreiften altsteinzeitliche Menschen das Salzgittergebiet, jagten Rentiere als wichtigste Nahrungsquelle und fingen Nashorn und Mammut in Fallgruben. Sie fertigten einfache Geräte aus Holz, Knochen und Feuerstein, die man 1952 ganz in der Nähe ausgrub. Dann begannen für sie äußerste harte Zeiten; die anrückende Eiszeit brachte für ganz Niedersachsen arktische Temperaturen. Erst vor 10 000 Jahren wich das Eis allmählich zurück. Dem Andenken jener tapferen Vorfahren, die vor mehr als tausend Generationen auch in Engelnstedt um das Überleben kämpften, ist das Rentier im Wappen gewidmet, aber auch noch aus einem anderen Grund.
Ein berühmter Sohn Engelnstedts ist der Künstler und Lapplandforscher Gustav Hagemann (1891 - 1982), der einen großen Teil seines Lebens nördlich des Polarkreises verbrachte, Flora und Fauna erforschte und die dortige Umwelt als Maler und Bildhauer künstlerisch dokumentierte. Auf seinem Grabstein in Engelnstedt - hier wurde ihm auch ein Denkmal errichtet - ist ein stilisiertes Rentiergeweih angebracht.
Was gleichsam wie die arktische Mitternachtssonne über dem Rentier im Wappen leuchtet, ist die goldene Rose. Mit ihr wird an die Herren von Saldern erinnert, deren Wappenbild eine Rose war und die im Mittelalter enge Beziehungen zu Engelnstedt unterhielten. Als weiteren geschichtlichen Bezug enthält das Wappen blau-gelbe Landesfarben, die auf die jahrhundertelange territoriale Zugehörigkeit Engelnstedts zum Herzogtum und Land Braunschweig verweisen.
Ortswappen / Ortseingangstafeln
Zu den Bilden Einweihung der Dritten Ortstafel einfach hier auf den Text klicken