Rossölmühle 1842
(127 Neu 388)
Gesuch an das Herzogliche Amt Salder:
Der Kotsasse Christian Fricke aus Engelnstedt bittet um Concession zum Betrieb einer Rossölmühle.
Die hiesige Ortschaft ist ohne Rossölmühle. Ich habe mich daher nach dem Betriebe einer solchen schon längere Zeit um so mehr gesehnt, als meine Ackerbaugeschäfte sich nur auf 17 Morgen Landes erstrecken, mir also zu einem Nebengeschäfte hinreichende Zeit bleibt, die ich durch den Rossölmühlenbetrieb deshalb am nützlichsten anwenden kann, weil mir dadurch die Gelegenheit gegeben wird, meine zu Zeiten müßigen Pferde vor dem Göpel zu beschäftigen.
In der Ortschaft Lebenstedt ist der Kotsass Heinrich Fischer als Rossölmüller concessioniert. Dieser will sein Geschäft aufgeben und hat mir seine Mühle verkauft. Zum Beweis dieses Anführens lege ich die Fischersche Concession bei. Da damit auch das Nachbardorf Lebenstedt ohne Rossölmühle ist, so stellt sich das Bedürfnis einer solchen allhier für das Publikum heraus und darf ich daher hoffen, dass sich gegen die Verleihung einer Concession zum Betrieb der Rossölmühle an mich keine Bedenken finden werden.
Ich bitte daher gehorsamst, hochgeneigt eine solche Concession zu erwirken.
Engelnstedt d.23.12.1842
Am 5.2.1843 wurde die Concession erteilt.
Zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Heinrich Hagemann