Der Schießstand auf dem Gelände der ehemaligen Flachsrotten
Auf der Gemeinderatssitzung am 20.05.1933 wird über die Aufstellung eines Vertrages mit der Feldinteressentschaft zwecks Baues eines Schießstandes gesprochen. Als Gelände werden die Flurstücke über den Rotten an der Schafbade bis an die Albert Almstedtsche Rotte ausgewählt. (gehörig zum Grundstück Ass Nr. 7).
Der Vertrag wird aufgestellt. Es wird mit dem Bau begonnen parallel zur Brunnenriede in Ost-Westrichtung. Es entsteht ein massiver einstöckiger barackenähnlicher Flachbau mit Pappdach.
Die Abmessungen sind 5,5 m in der Länge plus 1m Schutzblende im Westen und 6,5m in der Breite. In dem Giebel nach Westen befinden sich mehrere Fensteröffnungen, die mit Klappen verschlossen werden können.
Aus diesen Öffnungen konnte im Liegen und im Stehen auf zwei Scheiben in unterschiedlicher Entfernung geschossen werden. Einmal waren es Kleinkalibergewehre (KK) 6 mm und dann das größere Kaliber 9 mm.
In ca. 15 und 25 m Entfernung vom Schießstand befanden sich je ein überdachtes, ausbetoniertes Loch von 2,5 x 2,5 x 2,5 m Tiefe und der Erdaushub dahinter in westlicher Richtung zum Auffangen der Kugeln
.
In den Anzeigegruben stand ein Mann geschützt vor den Kugeln mit einer Kelle mit langem Stiel und zeigte das Ergebnis des Schützen an, der auf die Scheibe geschossen hatte.
Für die Kosten ( 30 RM ) der Anpflanzungen an beiden Seiten und östlich vom Schießstand zum Beschatten der Sitzplätze kommt die Gemeinde auf.
Hauptsächlich an Wochenenden wurde der Schießstand von der SA benutzt.
Als 1938 Lebenstedt Abschnitt V gebaut wurde, musste das Schießen eingestellt werden, da die Schusslinie genau in die Richtung ging.
Ende des Krieges und gleich danach (1945-46) wurde der Schießstand in kurzer Zeit völlig zerstört, Holz und Ziegelsteine fanden in anderen Bauvorhaben im Dorf ihre Verwendung.
Zusammengetragen von Ortsheimatpfleger Heinrich Hagemann - Aktualisiert 08/07